Neem - biologisch abbaubar und wirksam

Neem - biologisch abbaubar und wirksam
Neem - biologisch abbaubar und wirksam Wenn man im Herbst seine geliebten, im Sommer gut... mehr

Neem - biologisch abbaubar und wirksam

Neem - biologisch abbaubar und wirksam

Wenn man im Herbst seine geliebten, im Sommer gut gewachsenen Chili-Pflanzen ins Haus holt, breiten sich oft nach ein bis zwei Wochen explosionsartig Blattläuse, weiße Fliegen oder Trauermücken aus. Hier braucht es eine schnelle und vor allem gesunde Abhilfe, schließlich wollen Sie Ihre Chilis ja später noch verzehren ohne sich giftige Insektizide mit einzuverleiben. Die Produkte des indischen Neem-Baumes sind da eine gute Alternative, denn sie sind für Menschen und Tiere ungiftig und werden sogar in der Kosmetik als Hautpflegemittel eingesetzt.

Was ist Neem?

Neem, auch als Niem oder Nimba bekannt, ist bereits seit Jahrhunderten ein wichtiges Heilmittel des indischen Ayurveda. Der majestätische Niembaum (Azadirachta indica) stammt ursprünglich aus der Region Indien / Burma / Pakistan und zählt zur Familie der Mahagoni-Gewächse. Mittlerweile wird er auf der ganzen Welt in den trockenen Tropen und Subtropen angepflanzt. Der Baum ist schnellwachsend, meist immergrün und wird 15 bis 20 Meter hoch und bis zu 200 Jahre alt. Freistehend bilden sich mächtige Kronen auf einem kurzen Stamm aus. Man verwendet sowohl die gefiederten Blätter, als auch die Rinde und die Samen, aus denen man Niemöl presst. Er wird aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten auch als "Dorfapotheke" bezeichnet. In manchen Gegenden gilt er als Glücksbringer.

Obwohl der Neem-Baum bereits seit Jahrzehnten wissenschaftlich untersucht wird, sind viele der über 100 chemischen Inhaltsstoffe noch immer nicht vollständig erforscht. Zudem variiert die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe in Rinde, Stamm, Blättern und Früchten erheblich. Einer der wichtigsten Inhaltsstoffe ist das Azadirachtin, ebenso wie Salannin und Meliantrol. Die Wirkstoffe Nimbin und Nimbidin sind wirksam gegen Viren. Azadirachtin wirkt dahingehend, dass es einem Stoff ähnelt, den die Insekten für die Chininbildung benötigen. Es ähnelt chemisch dem Häutungshormon und greift in den Hormonhaushalt der Insekten ein. Daher können Sie kein Außenskelett bilden und die Ausbildung der Puppen und Larven wird gestoppt. Zwar werden die erwachsenen Tiere nicht geschädigt, aber die nachfolgende Population stirbt aus und da sie Tiere nur eine kurze Lebensdauer haben, ist der Befall bald vorbei.

Neem im Ökologischen Landbau

Zur Gesunderhaltung ihrer Pflanzen können Sie Neem auf vielfältige Weise einsetzen. Es gibt

  • Neem-Öl
  • Neempresskuchen
  • Neem-Tinktur

Neem-Öl

Zur Gewinnung von Neem-Öl wird das Fruchtfleisch um die Samen entfernt, diese dann gemahlen und mit Hexan das Öl aus den Samen gelöst. Das qualitativ hochwertigste Neemöl wird aus den Samen kalt gepresst ohne dass Chemie eingesetzt wird. Dieses hat dann bisweilen eine hellere Farbe und einen milderen Geruch. Neemöl besitzt eine dickflüssige Konsistenz und wird bei Temperaturen unter 21°C langsam fest. Neemöl wirkt wundheilend und desinfizierend und kann äußerlich bei Mensch und Tier angewendet werden. Wunden, Entzündungen, Akne, Pilzerkrankungen und sogar Lippenherpes können direkt mit purem Neemöl dünn bestrichen werden, bis die Wunden vollkommen abgeheilt sind. Bei der Verwendung von Neemöl zur Wund-, Haut- oder Haarpflege sollten Sie besonders darauf achten, welche Qualität Sie kaufen.

Neem-Öl zur Gesunderhaltung Ihrer Pflanzen verwenden Sie am besten in einer Spritzlösung mit Wasser und einem Emulgator, der gewährleistet, dass sich Öl und Wasser vermischen. Dazu mischen Sie einen Liter Wasser mit 4 ml Neemöl und 1 ml Rimulgan und füllen es in eine Zerstäuberflasche. Dies ist wirksam gegen Blattläuse, Buchsbaumzünsler, Spinnmilben, Rüsselkäfer und Thripse. Sie können die Wirkung durch Hinzufügen weiterer ätherischer Öle (Teebaum, Lavendel) noch unterstützen.

Achtung: Neemöl wirkt reizend auf die Schleimhäute und bei Augenkontakt muss sofort mit viel Wasser gespült werden. Neemöl ist für Katzen giftig.

Neem-Presskuchen als Dünger und zur Gesunderhaltung Ihrer Pflanzen

Neempresskuchen entsteht beim Pressen der Neem-Samen zur Ölgewinnung und ist der Pressrückstand entweder in Pulverform oder als Granulat. Diesen können Sie zum Düngen verwenden. Durch das Mischen von Pflanzenerde mit Neempresskuchen wird diese mit Stickstoff, Kalzium, Phosphor, Magnesium und Düngesalzen angereichert. Durch das enthaltene Azadirachtin werden Nematoden in ihrer Entwicklung so stark gehemmt, dass sie nicht mehr die Wurzeln der Pflanzen schädigen können. Auch saugende Insekten, wie Blattläuse, Spinnmilben und Grasmilben, ebenso der Dickmaulrüssler nehmen den Wirkstoff beim Fressen auf und können sich nicht mehr vermehren. Auch Schnecken meiden Gartenbeete, die mit Neem präpariert wurden.

Dosierung:
Blumen- und Gemüsebeete, Rasen & Grünflächen: 100 g pro m² leicht in den Boden einharken. Ist der Boden bereits befallen 200 g/ m². Bei Salatbeeten oder Setzlingen 60 g/m² in das Substrat mischen. Bäume und Sträucher: ca. 80 g/m² in den Boden einharken. Sie können den Neempresskuchen auch mit Mist oder Kompost mischen und auf die Beete ausbringen. Für eine Pflanzerde-Mischung geben Sie 50 g Neem auf 10 Liter Pflanzenerde und topfen darin ihre Pflanzen ein.
Neem-Gießwasser: Dosierung 30 g Neempresskuchen auf 1 l Wasser. Gießen Sie ca. 60-65°C warmes Wasser auf den Neempresskuchen. Am besten setzen Sie die Mischung schon in der Gießkanne an. Rühren Sie kräftig um und lassen Sie den Aufguss etwa drei Stunden abkühlen, damit er zum Gießen verwendet werden kann. Vor dem Gießen noch einmal aufrühren, falls sich der Presskuchen am Boden abgesetzt hat.

Neem-Tinktur

Neem-Tinktur ist ein alkoholischer Auszug aus Neem-Blättern, teilweise auch noch Anteilen von Rinde und Samen. Für ein Sprühmittell mischen Sie in einer Sprühflasche 1 TL Neem-Tinktur mit 1 Liter Wasser. Besprühen Sie die von Blattläusen befallenen Pflanzenteile einmal täglich mit der Lösung. Ist der Befall sehr stark auch mehrmals täglich. Bei Bedarf wiederholen Sie diesen Vorgang alle 10 Tage, bis alle Parasiten verschwunden sind.

Neem ist ökologisch sinnvoll

Neem ist ein ökologisch sinnvolles Produkt zur Düngung und für die Insektenabwehr mit natürlichen Wirkstoffen. Der Geruch von Neem ist nicht unangenehm und kann daher sowohl für Gartenerde und Blumenerde für Zimmerpflanzen verwendet werden.
Neem-Produkte sind öko-freundlich. Der wichtigste Wirkstoff im Niem Azadirachtin ist im Ökologischen Landbau zugelassen. Während die Schädlinge in ihrer Ausbreitung stark beeinträchtigt werden, sind Neem-Öl, Presskuchen oder Tinktur Nützling-schonend und Bienen-freundlich. Meistens werden weitere Pestizide nach der Verwendung von Neem nicht mehr benötigt.

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