Nützlinge

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Nützlinge

Es gibt zahlreiche nützliche Insekten, die Ihnen dabei helfen, Ihre Pflanzen schädlingsfrei zu halten. Diese bekommen Sie mittlerweile im Fachhandel oder Internet und können Sie dann auf Ihre befallenen Pflanzen setzen. Dort tun diese dann ihr gärtner-freundliches Werk und Sie kommen ganz ohne Chemie aus.


Marienkäfer und ihre Larven

Marienkäfer sind echte Glücksbringer im Garten, da sie und ihre Larven außerordentlich gerne Blattläuse fressen. Insbesondere die Larven können bis zu 150 Blattläuse am Tag vertilgen. Marienkäfer-Larven können Sie auch einfach im Internet bestellen und auf die befallenen Pflanzen aussetzen. Sie tun damit auch dem Fortbestand der Art etwas Gutes, da diese in manchen Regionen von eingewanderten asiatischen Arten immer mehr verdrängt wird.
Verzichten Sie auf jeden Fall auf Insektizide, denn diese töten nicht nur Schädlinge, sondern auch Nützlinge. Bieten Sie den Marienkäfern natürlichen Unterschlupf und Überwinterungsquartiere in Laubhaufen unter Hecken und lassen Sie Stauden bis März stehen.


Florfliege / Blattlauslöwe

Florfliegen sind nach den Marienkäfern die Insekten mit dem größten Appetit auf Blattläuse. Die ausgewachsenen Exemplare haben einen hellgrünen Körper, filigrane Netz-Flügel und große, schillernde Augen, weswegen sie auch „Goldaugen“ genannt werden. Ihre Larven ernähren sich bis zur Verpuppung ausschließlich von Blattläusen (bis zu mehreren Hundert Stück), die sie mit ihren Mundwerkzeugen ergreifen und aussaugen. Aus diesem Grund, und weil die ausgesaugten Blattlausreste oft an ihrem mit Borsten besetzen Körpern hängenbleiben und eine Art Mähne bilden, nennt man sie auch „Blattlauslöwe“.
Florfliegen locken Sie in Ihren Garten, indem Sie Katzenminze in Ihre Staudenbeete pflanzen. Diese enthält einen Geruchsstoff, der den Pheromonen der Florfliege ähnelt und diese anlockt. Für die Überwinterung der Florfliegen helfen mit Stroh gefüllte Kästen in der Nähe einer Hauswand oder ein Insektenhotel. Wenn Sie schnell für Ihre Pflanzen Hilfe brauchen, können Sie auch Florfliegenlarven im Internet oder Fachhandel kaufen und direkt auf die befallenen Pflanzen setzen.


Schwebfliegen

Auch Schwebfliegenlarven sind ein wichtiger natürlicher Helfer im Kampf gegen Blattläuse. Eine Larve kann in zwei Wochen bis zu 700 Blattläuse verspeisen. Die erwachsenen Tiere tarnen sich wespenähnlich, um damit Fressfeinde abzuhalten. Allerdings erkennt man sie gut, wenn man genau hinschaut: Ihr typisches Flugverhalten – sie stehen manchmal fast bewegungslos in der Luft, und sie haben weder die typische „Wespentaille“ und außerdem nur 2 Flügel und keinen Stachel. Da sich die ausgewachsenen Tiere gerne von Nektar und Pollen von Korb- und Doldenblütlern ernähren sowie von vielen gelben Blumen, können Sie sie mit diesen in den Garten locken (Goldrute, Margeriten, Löwenzahn, wilde Möhre, Nachtkerze, Rosen, Wein). Die Weibchen legen im Frühjahr ihre Eier in Blattlauskolonien. Daher ist es sehr wichtig in dieser Zeit keine Chemie zu spritzen. Bieten Sie Ihnen Überwinterungsquartiere in Mauerritzen, hohlen Stängeln oder Falllaub. Die Schwebfliegenart Encarsia formosa gibt es auch im Handel zu kaufen und wird gerne gegen weiße Fliegen-Plagen in Gewächshäusern eingesetzt.


Ohrwürmer

Besonders im Obstgarten sind Ohrwürmer beliebte Blattlausvertilger, aber sie helfen auch auf dem Balkon oder Terrasse in den Chilipflanzen. Diese Insekten sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber in Rindenspalten und unter Blättern oder Blumentöpfen. In der Dämmerung verlassen sie ihre Quartiere und suchen nach Blattläusen, Larven, Blut- und Schildläusen und Wicklerraupen, weiden aber zum Beispiel auch Mehltau-Rasen ab. In trockenen Jahren verzehren sie auch Pflanzenteile um ihren Wasserbedarf zu decken. Sie können Ohrwürmern durch einen mit Holzwolle gefüllten Blumentopf ein schönes Nächtigungsquartier bieten. Damit können Sie sie auch gut an einen anderen Ort „umziehen“ falls sie zu zahlreich werden und sie sich zuviel an Ihren Pflanzen gütlich tun. Zum Überwintern in Schlafgemeinschaften bevorzugen sie Reisig- und Laubhaufen – es lohnt sich also, den Garten erst im März „aufzuräumen“.


Tigerschnegel

Die wenigsten Menschen kennen diesen äußerst effektiven Nacktschneckenjäger, sondern verwechseln ihn gerne mit selbigen. Im Körperbau sieht er tatsächlich auch wie eine große Nacktschnecke, er ist aber deutlich durch sein schönes, tigerstreifen- oder leopardenartiges Muster von ihnen zu unterscheiden. Im Gegensatz zu den Nacktschnecken ist er äußerst nützlich. Er ernährt sich von anderen Nacktschnecken, deren Gelege, Aas, abgestorbenen Pflanzenteilen sowie algigen und pilzigen Aufwüchsen an Baumrinden. Er ist nachtaktiv und ruht tagsüber in feuchten Hohlräumen, Mauerritzen, unter Brettern, Totholz und Steinen. Sein Aktionsradius beträgt ca. 5 bis 10 m um sein Nachtquartier herum, man kann also seinen Unterschlupf strategisch günstig platzieren. Wenn er sich in Ihrem Garten wohlfühlt, produziert er reichlich Nachkommen und die Nacktschneckenplage in Ihrem Garten ist Geschichte. Allerdings sollten Sie auf jeden Fall auf Schneckenkorn verzichten, da dieses auch Tigerschnegel tötet.


Verschiedene Käferarten

Zu den wichtigsten Nützlingen unter den Käfern zählen die Laufkäfer, darunter z.B. der Lederlaufkäfer oder der Hain-Laufkäfer (Bild). Im Garten sind sie ein nützliche Helfer gegen Schadinsekten, Würmer, Larven und Schnecken.
Weichkäfer, die ihren Namen deshalb erhielten weil sie keinen harten Chitinpanzer besitzen wie viele andere Käfer, haben neben Blütennektar und Pollen auch Blattläuse, Schnecken, Raupen und andere Insekten auf ihrem Speiseplan.
Der schwarze Schneckenjäger ist in der Lage sogar in harte Schneckenhäuser einzudringen und diese zu verzehren. Er bevorzugt feuchte Stellen im Moos oder in der Baumrinde.
Es gibt noch viele weitere Käfernützlinge im Garten. Wägen Sie also sehr sorgfältig ab, ob eine chemische Schädlingsbekämpfung wirklich nötig ist, denn sie töten damit auch ihre fleißigen Helfer. Sinnvoller ist es die Nützlinge zu unterstützen, damit sich langfristig ein biologisches Gleichgewicht einstellen kann und die Schädlinge von den Nützlingen im Zaum gehalten werden.


Schlupfwespen

In Deutschland gibt es über 10.000 Arten von Schlupfwespen. Ihren Namen hat sie daher, dass sie mit einem Legestachel ihre Eier in das Ei oder den Körper eines Wirtsinsekts legt, das das von der sich entwickelnden Larve aufgefressen wird. Die Weibchen können in ihrer oft nur 2-wöchigen Lebensdauer bis zu 1000 Blattläuse parasitieren. Die verschiedenen Arten der Schlupfwespen sind auf unterschiedliche Wirtstiere spezialisiert, darunter Blattläuse, Raupen, Lebensmittelmotten, Fliegen- und Käferlarven. Sie haben sich auch gegen den Befall mit weißen Fliegen in Gewächshäusern bewährt. Die verschiedenen Arten erhalten Sie im Fachhandel oder im Internet.
Ein Beispiel ist die Schlupfwespe Aphelinus abdominalis, die u.a. die Gefleckte Kartoffelblattlaus (Aulacorthum solani), die Grünstreifige Kartoffelblattlaus (Macrosiphum euphorbiae), die Amerikanische Rosen-Blattlaus (Rhodobium porosum), die Rosenblattlaus (Macrosiphum rosae) und die sehr häufige Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae) bekämpft.


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Kundenbewertungen für "Nützlinge"
23.08.2017

Prima Hilfe- und Wissensdatenbank

Sehr gut gemachte Wissensdatenbank.
Vielleicht kann man das ja noch weiter ausbauen. Auch ich kannte einiges noch nicht.
Weiter so!

26.02.2017

Echt Klasse

Sehr Hilfreich. Viele Nützlinge kannte ich noch garnicht bevor ich diesen Ratgeber gelesen habe.

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