Gefahren für Chili-Keimlinge
... und wie man sie vermeidet.
Wenn sich nach einigen Tagen oder sogar Wochen nach der Aussaat die ersten Chili-Keimlinge zeigen, gibt es ein paar Gefahren, die zu einem vorzeitigen Absterben führen können.
Vergeilen / "Spargeln"
Zu wenig Sonnenlicht bei warmen Temperaturen (>23°C) hat zur Folge, dass die Keimlinge sehr stark in die Länge wachsen (> 5 cm). Die Stängel werden so lang und dünn, dass sie instabil werden und umfallen können.
Vorbeugende Maßnahme:
- ausreichend Licht: Südfenster, Gewächshaus, Pflanzenlampe
- auf die Temperatur achten (20 - 23°C), bei ausreichend Licht darf es auch wärmer sein.
Bei Auftreten:
- Von der Heizmatte nehmen (falls verwendet)
- schnellstens mit ausreichend Licht versorgen, am besten mit einer Pflanzenlampe.
- Mit Zahnstocher stützen, aber nicht anbinden, da die Stängel zu fragil sind.
- Zügig Pikieren. Beim Pikieren/Umpflanzen so tief einpflanzen, so dass nur noch wenig vom Stängel zu sehen ist (bis fast zu den Keimblättern).
Umfallkrankheit / Keimlingskrankheit / Damping off
Verschiedene, bereits in der Erde vorhandene Krankheitserreger, meist Pilze, befallen die Wurzeln der Keimlinge oder den Stängel. Sind die Wurzeln befallen, welken die Keimlinge. Befällt der Pilz den Stängel, fällt die Jungpflanze einfach um oder knickt ab. Oft zeigen auch schon die Keimblätter kleine runde, graue Flecken mit schwarzen Punkten.
Vorbeugende Maßnahmen:
- Qualitativ hochwertige, thermisch behandelte Anzuchterde verwenden.
- Samen beizen/vorbehandeln, z.B. in Kamillentee oder einem Kräutersud aus Knoblauch, Schachtelhalm, Baldrian oder Meerrettich
- Samen nicht zu dicht pflanzen
- Für gute Belüftung sorgen.
Bei Befall:
-Befallene Pflanzen mit Wurzelballen und Erde sofort entfernen, damit sich der Pilz nicht weiter ausbreitet.
Bildquelle: Wikipedia, INAKAvillage211
Trauermücken
Trauermücken sind kleine, dunkel gefärbte Fliegen (ca. 2 - 4 mm groß), die sich gerne in Topfkulturen explosionsartig ausbreiten. Sie legen ihre Eier gerne in feuchte, humose Böden, aus denen nach wenigen Tagen zahlreiche 1-2 mm lange, weiße Larven schlüpfen. Diese fressen Wurzeln und Stängel besonders bei Jungpflanzen und Keimlingen. Meist werden ihre Eier durch Blumen- oder Kokoserde eingeschleppt.
Vorbeugende Maßnahmen:
- Qualitativ hochwertige, thermisch behandelte Erde verwenden.
- Die oberste Erdschicht mit Quarzsand abdecken. So können die Trauermücken keine Eier ablegen.
- Neem-Netzcoins oder Neem-Erde verwenden
Bei Befall:
- Gelbsticker anbringen sobald Sie die ersten Trauermücken entdecken
- Mit Knoblauchsud oder mit verdünntem Neem-Öl besprühen (dazu mischen Sie einen Liter Wasser mit 4 ml Neemöl und 1 ml Rimulgan und füllen es in eine Zerstäuberflasche)
- Streichölzer in die Erde stecken - der Schwefel soll die Larven vertreiben
- Nematoden ausbringen (im Fachhandel erhältlich).
Thripse
Thripse sind kleine längliche Insekten, ca. 1 - 2 mm lang mit gefransten Flügeln. Auf den ersten Blick gleichen sie einem winzigen Stäbchen. Ihre Larven ähneln winzigen hellgrünen oder gelblichen Würmchen. Die erwachsenen Thripse stechen Blattzellen an und saugen sie aus, erkennbar an silbrig glänzenden Flecken und dunklen Kotspuren auf den Blattunterseiten. Die Schädlinge können so auch Viren übertragen und Jungpflanzen verkrüppeln.
Vorbeugende Maßnahmen:
- Hochwertige, thermisch behandelte Erde verwenden.
- Häufiges Lüften
Bei Befall:
- mit Pflanzensud aus Knoblauch, Brennnessel oder mit verdünntem Neem-Öl besprühenn (Dazu mischen Sie einen Liter Wasser mit 4 ml Neemöl und 1 ml Rimulgan und füllen es in eine Zerstäuberflasche)
- Einbringen von natürlichen Fressfeinden wie Raubmilben, Nematoden oder Florfliegenlarven (im Fachhandel erhältlich).
Bildquelle: Wikipedia, M.J.