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Pikieren & Umpflanzen - was muss man beachten? Was ist Pikieren? Wenn man Gemüse,... mehr
Pikieren und Umtopfen
Pikieren & Umpflanzen - was muss man beachten?
Was ist Pikieren?
Wenn man Gemüse, Kräuter oder Blumen in Anzuchtschalen vorzieht, hat man nach kurzer Zeit eine Vielzahl sich dicht drängender Pflänzchen. Diese brauchen mehr Licht, Luft und Boden für ihre Wurzeln, damit sie gesund weiterwachsen können. Daher müssen sie vereinzelt werden - und genau das nennt der Gärtner "Pikieren", nämlich das Vereinzeln von Jungpflanzen.
Tipps für das Pikieren
Man pikiert die Keimlinge, wenn sie nicht mehr genug Platz haben und frühestens, wenn sich das erste echte Blattpaar nach den Keimblättern zeigt.Ein bis zwei Tage vor dem Pikieren kann man die Pflänzchen mit einer kleinen Düngergabe versorgen und ordentlich gießen, damit sie vor dem Umpflanzen noch genug Nährstoffe und Wasser aufnehmen. Denn das Umpflanzen bedeutet für die zarten Wurzeln der Setzlinge erst einmal einen Schock, und es kann ein paar Tage dauern, bis sie am neuen Standort so gut angewachsen sind, dass die Wurzeln wieder liefern können.
Das Pikieren braucht eine ruhige Hand, denn die kleinen Pflänzchen müssen sehr behutsam behandelt werden. Die feinen, weichen Stängel vertragen es nicht, wenn sie gedrückt werden. Daher ist es besser, wenn der Boden um den Setzling mit einem Pikierstab vorsichtig gelockert wird und dann der Keimling entweder an den Blätter oder - besser noch - am Wurzelballen vorsichtig herausgehoben wird. Mit dem Pikierstab kann man dann in die Erde im neuen Topf ein Loch drücken, wo man das Pflänzchen vorsichtig einsetzt. Auch hierbei muss man darauf achten, die zarten und noch sehr empfindlichen Wurzeln nicht zu verletzen.
Tipps für das Umpflanzen
Wenn die vorgezogenen Pflänzchen in ihrem neuen Topf gut gediehen sind, kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo sie in einen großen Topf oder in den Garten umziehen sollen. Damit die Pflanzen an ihrem neuen Standort gut wachsen können, muss man darauf achten, dass die neue Bodenumgebung gut für das Wurzelwerk vorbereitet wird. Da die Natur keinen Umzug für eine Pflanze vorsieht, bereitet das Umpflanzen der Pflanze Stress. Vor allem das Wurzelwerk nimmt dabei immer Schaden. Um den Stress so gering wie möglich zu halten, sollte man folgendes beachten:- Zu heiße und zu kalte Tage vermeiden. Da die Pflanzen einiges Zeit brauchen, bis sie den Umpflanzschock überwunden haben, sollte man sie nicht noch zusätzlich durch zu kalte oder zu heiße Temperaturen stressen. Die beste Zeit zum Umpflanzen sind der späte Frühling und Früherbst. Frost sollte nicht mehr/noch nicht auftauchen. Auch die warmen Sommermonate sind für das erfolgreiche Umpflanzen meist zu heiß und zu trocken.
- Vor dem Umpflanzen den Wurzelballen gut wässern. Ist der Wurzelballen zu trocken, verletzt man beim Lösen aus dem Topf unnötigerweise viele Wurzeln. Abhilfe schafft ein gutes Wässern einen Tag vorher, entweder durch gießen oder indem man den ganzen Topf in Wasser taucht, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Außerdem enthält Anzuchterde meist viel Torf, der - einmal ausgetrocknet - am neuen Platz der umgebenden Erde das Wasser entzieht. Dadurch kann dann die Pflanze trotz Gießens am neuen Standort vertrocknen.
- Wurzeln entknäueln. Stand die Pflanze zu lange in einem Topf und wurde auch zu wenig gewässert, bilden sich kreisförmige Wurzeln und richtige Wurzelknäuel. Damit hat die Pflanze Probleme, Anschluss an die neue Erde zu finden. Daher sollte man vor dem Einsetzen ins neue Pflanzloch die Wurzeln etwas entwirren und das Knäuel an manchen Stellen mit einer scharfen Gartenschere oder Cuttermesser einkerben. Die leichten Verletzungen regen zu neuem Wurzelwachstum an und die Pflanze wächst am neuen Platz besser an.
- Festhängender Wurzelfilz: Manche Pflanzen - insbesondere gekaufte - haben ihre Wurzeln auf der Suche nach Wasser und Nährstoffen bereits aus den Bodenlöchern herauswachsen lassen und diese halten den Ballen fest im Topf verankert. Da hilft nur das Aufschneiden des Topfs und einige beherzte Schnitte am Rand des Wurzelballens vor dem Einpflanzen in neue Erde um das Wurzelwachstum anzuregen.
- Gute Startbedingungen schaffen. Die vorgezogenen Topfpflanzen sind meist hervorragend mit Wasser und Dünger versorgt, während der Platz im Garten häufig schlechtere Bedingungen aufweist. Um der Pflanze einen möglichst guten Start zu ermöglichen, sollte das Pflanzloch großzügig bemessen und der darum liegende Boden auch gut gelockert sein. Durchmischt man diesen noch mit Kompost, erleichtert das den Pflanzen das Ankommen am neuen Platz, da nun ausreichend Nährstoffe und Wasser zur Verfügung stehen.
- Das Pflanzloch gut mit Erde füllen und fest andrücken.
- Nach dem Umpflanzen viel gießen. Da die Wurzeln einige Zeit brachen, bis sie den Anschluss an den umliegenden Boden gefunden haben, ist es nötig, in den ersten vier Wochen nach dem Umpflanzen die Erde gut feucht zu halten und regelmäßig zu gießen.
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