Koriander selbst ziehen

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Koriander selbst ziehen

Tipps für das Aussäen von Koriander im eigenen Garten

Der charakteristische Geruch des Korianders, dessen lateinischer Name "Wanzenkraut" bedeutet, spaltet unsere Genießerwelt. Die Ursache dafür sind unsere Gene, deren Code das hellgrüne Kraut für die einen angenehm frisch und würzig mit einem Hintergrundaroma von Orange, Zitrone oder sogar mit nussigen Anklängen himmlisch duften lässt. Für die anderen, das sind ca. 17% der europäischen Bevölkerung, riecht der Koriander abstoßend, seifig und stechend.

Standort

Koriander gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Ursprünglich stammt er aus dem Mittelmeerraum und dem Mittleren Osten. Dort wurde er schon vor 2.000 Jahren verwendet- so wurden bereits im Grab von Tutanchamun (1325 v. Chr.) Koriandersamen gefunden.
Der Koriander ist sehr vielseitig nutzbar und alle Teile der Pflanze sind essbar. Je nachdem, welchen Teil sie bevorzugt ernten möchten, empfiehlt sich ein anderer Platz im Garten.

Möchten Sie bevorzugt die Samen des Korianders ernten, gönnen Sie dem Koriander einen vollsonnigen Standort. Hier blüht er besonders früh und reichhaltig. Für die Blatternte sollten sie lieber einen halbschattigen Standort wählen. Der Koriander verträgt Frost und Trockenheit nicht gut, bei den ersten Frösten erfriert die Pflanze, die Samen sind frosthart.

Halten Sie den Boden immer gut feucht. Möchten Sie den Koriander in einer Kräuterspirale anpflanzen, eignen sich hier die untersten Zonen.
Da Koriander ein Starkzehrer ist, benötigt er einen humusreichen Boden. Heben Sie vor der Aussaat oder Pflanzung eine Schaufel Kompost unter oder düngen Sie den Boden. Sorgen Sie zudem immer für einen lockeren Boden, damit keine Staunässe entsteht.

Aussaat

Koriander kann ohne Probleme in Töpfen und Kübeln im Haus oder auf der Terrasse gezogen werden. Für die Aussaat verwenden Sie am besten einen 12-cm-Topf, in den Sie mit einem Abstand von 2 cm drei Samenkörner in 1 cm tiefe Löcher legen und diese mit Erde bedecken. Wenn die Keimlinge ca. 5-7 cm groß sind, können Sie sie in 20 cm Töpfe vereinzeln.
Im Garten sähen Sie die Samen im späten Frühling in 1 cm tiefe Furchen, frostfrei ab Anfang Mai in Reihen von 30 cm Abstand. Die Keimlinge zeigen sich nach ca. 2 Wochen. Sind die Samen gekeimt, können Sie die Pflanzen auf ca. 30 cm vereinzeln. Da Vögel die Saaten des Korianders gerne fressen, sollten Sie diese mit einem Vlies oder Netz bedecken. Koriander keimt unabhängig von Licht.

Pflege

Koriander ist in seiner Pflege recht anspruchslos. Als Jungpflanze sollten Sie den Koriander regelmäßig gießen, Staunässe und Trockenheit jedoch vermeiden. Steht der Koriander zu trocken, schießt er durch und bildet eine verfrühte, stressinduzierte Notblüte aus. Dies kann das Zeitfenster für die Ernte des Koriandergrüns erheblich verkürzen. Wenn Sie den Koriander im Topf pflanzen, sollten Sie auf einen guten Wasserablauf achten, damit die Wurzeln nicht faulen. Sobald die Koriandersamen abreifen, muss der Koriander kaum mehr gewässert werden. Denn der Wasserbedarf des Korianders sinkt gegen Ende des Sommers stark.

Blüte

Von Juni bis Juli erscheinen an den Stängeln flache Blütendolden. Jede einzelne Blüte enthält fünf weiße bis cremefarbene Kronblätter, die etwa drei bis fünf rosafarbene bis selten weiße Blütennarben enthalten. Diese Doldenblüten des Korianders werden sehr gerne von vielen Insekten angeflogen, darunter Schwebfliegen, Bienen und Wildbiene. Das ist nicht nur für die Umwelt gut, sondern auch für Ihren Garten. Lässt man den Koriander blühen, kann er bis zu einem Meter hoch werden.

Schutz vor Schädlingen und Krankheiten

Koriander enthält eine Vielzahl an ätherischen Ölen, die auf Insekten abstoßend wirken. Aus diesem Grund wird der Koriander selten von Schädlingen befallen. Es gibt aber Wanzenarten, die an den zarten Blättern saugen und ihn verwelken lassen. Vorbeugend sollten Sie deshalb den Koriander nicht dort pflanzen, wo schon einmal ein Wanzenbefall vorgekommen ist. Zur Kontrolle sollten Sie sich die Unkräuter in der Umgebung ansehen und befallene Pflanzen entfernen.

Mit seinem typischen Duft lockt der Koriander zwar Nützlinge ins Beet, vertreibt aber Schädlinge wie die Kohlblattlaus, den Kohlweißling, Blattläuse, Spinnmilben und Kartoffelkäfer. Die Pflanze ist daher ideal zum Schutz anderer Pflanzen im Beet.
Der Koriander kann auch von Pilzen und Bakterien befallen werden. Achten Sie auf Rostflecken und welke Blätter. Vorsorgen können Sie, indem Sie die einzelnen Pflanzen nicht zu dicht stellen, damit der Bestand gut belüftet ist.

Ernte

Die zarten, eingeschnittenen Blätter des Korianders werden fortlaufend über die ganze Saison bis Mitte September geerntet. Sobald der Koriander blüht, verlieren diese an Aroma. Möchten Sie vorrangig die Blätter ernten, können Sie den Koriander im Schatten/Halbschatten pflanzen, so kommt er später zur Blüte. Damit der Koriander seine Kraft nicht in die Samen steckt, sollten Sie die Dolden abschneiden, bevor sich die weißen Blüten zeigen.

Ernten Sie die Samen, kurz bevor sie vollständig braun werden. Es kann ansonsten passieren, dass die Samen von den Blütenständen fallen und Sie unnötig viel Ernte verlieren. Schneiden Sie die Pflanze in Bodennähe ab und hängen Sie sie in Sträußen von drei bis fünf Stängeln an einen warmen und trockenen Ort, wo sie noch nachreifen können. Im noch grünen Zustand schmecken die Samen unangenehm bitter und sollten nicht verwendet werden. Sind die Samen vollständig braun und trocken, gewinnen sie ihr charakteristisches feinwürziges süßes Aroma. Sie können nun die runden, gerieften Kügelchen mit der ganzen Hand von den Dolden streifen. Sofern die Samen gut durch getrocknet sind, lassen sich die Koriandersamen gut in Schraubgläsern mehrere Jahre lagern.

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